Den Blickwinkel wechseln

von Nico

Diese Woche geht es darum, die Komfortzone etwas zu verlassen und sich auf die Suche nach neuen Perspektiven zu begeben. Dazu habe ich mir ein Motiv in der Nähe der Wohnung ausgesucht, das sowohl aus der Frosch- als auch aus der Vogelperspektive interessant ist.

Das Einnehmen eines anderen Blickwinkels kann die Wirkung eines Motivs entscheidend verändern. Ein gutes Beispiel dafür habe ich vergangene Woche im Englischen Garten beobachtet: Es waren Gänse am Ufer und ein Mann hat gleich seine Kamera gezückt und losgelegt. Aufgrund seiner Position konnte ich mir genau vorstellen, wie die Fotos aussahen: Gänse von oben.
Für mich war das einfache in die Knie gehen damals ein banaler aber wichtiger Tipp: Auf Augenhöhe wirken die meisten Motive besser, man fühlt sich als betrachtende Person viel mehr im Geschehen.

Für das zwölfte Fotoprojekt habe ich mir die Kirche St. Jakob in Freising ausgesucht. Sie kam mir aufgrund des kleinen Zuwegs, der im Frühjahr oft mit bunten Blumen aufwartet, in den Kopf. Ein Motiv, das sich sehr gut für die Froschperspektive eignet:

Wie man sieht, wurde meine Erwartung mit den bunten Blumen am Wegesrand nicht enttäuscht. Durch die stark geschlossene Blende bei f/18 und durch das Einstellen des Fokus auf die hyperfokale Distanz konnte ich nahezu die gesamte Szene scharf abbilden.

Zwei störende Elemente habe ich in der Aufnahme dann aber doch drin. Zum einen finde ich die Straßenlaterne nicht sehr ansprechend, wobei sie in der Aufnahme in den Bäumen doch wenigstens etwas untergeht.
Ein kleinerer Störfaktor war das Auto, das vor der Kirche stand. Das fuhr während meines Aufenthalts einfach nicht weg.

Auch im Winter schaue ich hier hin und wieder vorbei, denn an dem tristen Zaun im rechten Bildbereich hängt dann oft eine Lichterkette. Wenn dann noch Schnee dabei ist, sieht das wirklich hervorragend aus (natürlich wieder bis auf die Straßenlaterne…)

Aber kommen wir nun zur Vogelperspektive des Motivs „St. Jakob“. Hierzu habe ich meine Drohne mitgebracht, die ich tatsächlich seit dem 01.01.23 nicht mehr habe fliegen lassen! Ganz einfach war das am gestrigen Samstag nicht, da es doch einigermaßen windig mit vielen Böen war und der eine oder andere Schauer übers Land jagte.
Natürlich hat es genau dann zu schauern begonnen, als ich die Drohne betriebsbereit hatte. Also wieder eingepackt und für ein paar Minuten Schutz im Eingang der Kirche gesucht.

Und da ist sie nun, die Vogelperspektive der Kirche. Obwohl wir durch die Verbreitung von Luftbildern und Flugreisen mittlerweile viel Kontakt zur Vogelperspektive hatten, kann der Blickwinkel doch immer wieder überraschen, wie ich finde. Sind das in der Ansicht dann eigentlich noch stürzende Linien oder steigende Linien? 🤪

Ich persönlich finde es viel schwieriger, ein Bild aus der Vogelperspektive mit Inhalt und Relevanz zu füllen als zum Beispiel aus der Froschperspektive.

Welchen Blickwinkel findet ihr spannender? Wenn ich mit der Drohne fliege, achte ich deutlich mehr auf geometrische Figuren und ertappe mich dabei, dass ich meistens in der Nadirsicht (also senkrecht nach unten) fotografiere. Dabei hat eine Schräg- oder Frontalansicht in einer gewissen Höhe auch viel zu bieten.

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