Bildstabilisator und Stativ sind keine Freunde

von Nico
Veröffentlicht: Letzte Änderung am

Eigentlich sagt die Überschrift dieses Posts ja schon fast alles. Unzählige Youtube-Videos zu der Thematik habe ich bereits angeschaut und doch laufe ich hin und wieder lachend in die Kreissäge: Die Langzeitbelichtung ist verwackelt – trotz Stativ. Ein Praxisbericht.

Neulich bin ich abends zum Besucherhügel am Münchener Flughafen gefahren um vom Enteisungsprozess ein paar coole Langzeitbelichtungen zu schießen. Klirrende Kälte und klare Luft – ideale Bedingungen für das Vorhaben. Also nichts wie Stativ auspacken, aufbauen und die Kamera drauf. Schließlich noch das Objektiv dran (hier ein EF 300mm f/4L IS USM mit EF 2x Extender II) und dem Spaß steht nichts mehr im Wege. Bevor ich die erste Aufnahme mache, stelle ich auf Fernauslöser um und aktiviere die Spiegelverriegelung um unerwünschten Vibrationen beim Auslösen vorzubeugen.

Doch was ist das? Ist das Stativ nicht fest oder bin ich drangestoßen? Ich habe nochmal alle Schrauben geprüft und mich dann etwas weiter vom Stativ weggestellt, bevor ich ausgelöst habe. Nach 30 Sekunden Belichtung wieder ein total verwackeltes Bild auf dem LCD-Schirm.
Was zum Geier ist passiert? Ist das Stativ noch zu warm und sinkt im gefrorenen Boden ein, weil es ihn langsam antaut?

Die Erklärung ist viel simpler und ein echtes und gründliches „Facepalm“ wert: Ich habe schlicht und einfach vergessen, den Bildstabilisator für das Setup auf dem Stativ zu deaktivieren. Doch warum sollte man ihn deaktivieren? Seht euch zunächst im Slider unten die beiden Aufnahmen an, die entstanden sind.

Die Aufgabe des Bildstabilisators besteht doch eigentlich darin, bei für die jeweilige Brennweite und Blende etwas zu langen Belichtungszeiten Verwacklungen zu kompensieren und das Bild auf dem Sensor in Position zu halten. Soweit so gut. Warum verwackeln die Aufnahmen auf dem Stativ dann so kolossal, wenn der Stabi an ist?

Nun, der Stabi wird aktiviert, sobald man den Auslöser (halb) betätigt. Und was macht er dann? Richtig. Er bringt das Bild in Position, also er verschiebt es auf dem Sensor in die (vermeintlich) korrekte Position. Genau hier liegt das Problem: Bei einem ordentlich aufgestelltem Stativ gibt es keine Bewegung der Kamera. Dennoch will der Stabilisator seine Aufgabe erfüllen und bewirkt genau das Gegenteil. Durch seine Aktion zu Beginn der Belichtung wird das Foto verwackelt anstelle stabilisert zu werden.

Also: Bei Verwendung eines Stativs unbedingt den Bildstabilisator ausschalten, sonst verwackelt eure Aufnahme.

Hier eine Erklärung im Video

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1 Kommentar

AffiliateLabz 15. Februar 2020 - 8:28 PM

Great content! Super high-quality! Keep it up! 🙂

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