Family & Music Days 2018 am Flughafen München.

Family & Music Days 2018

von Nico

Bei strahlendem Sonnenschein und hochsommerlichen Temperaturen haben der Flughafen München und Bayern3 am vergangenen Wochenende zu den Family & Music Days eingeladen. Ein offenes Vorfeld mit Flugzeug- und Flughafenausstellung, ein Jahrmarkt und hochkarätige Konzerte mit freiem Eintritt machten es einfach, die Zeit zu verbringen.

Als Luftfahrtbegeisterter war das Festival für mich eine Art Pflichttermin, nachdem ich es schon letztes Jahr nicht zum 25. Flughafengeburtstag geschafft habe. 😉

Mein Highlight: Die A350-900 „Erfurt“ der Lufthansa

Pünktlich um 11 Uhr ging es dann für mich los: Zuerst gab es eine exklusive Führung durch das neueste Exemplar der A350-900 von Lufthansa. Insgesamt hat die Airline 25 Flugzeuge dieses Typs, jedes mit einem Listenpreis von rund 310 Millionen Euro, bestellt, wovon 15 in München stationiert werden.

293 Passagiere können in den drei Klassen (48 Business, 21 Premium Economy und 224 Economy) befördert werden. Dabei ist die zweistrahlige Maschine sparsam wie kein zweites Flugzeug derzeit auf dem Markt: Nur 2.9l pro Passagier auf 100 Kilometer Flugstrecke verbraucht der Langstreckenjet. Dieser niedrige Verbrauch wird vor allem durch die eingesetzten Materialien möglich: 70% der Maschine bestehen aus hochmodernen Verbundwerkstoffen, Titan und Aluminiumlegierungen. So ist zum Beispiel die Flügelschale der A350 das größte jemals in der zivilen Luftfahrt gefertigte Einzelbauteil aus Kohlefaserverbundwerkstoffen!
Doch auch die beiden Rolls-Royce XWB-Triebwerke tragen mit ihrer hohen Kraftstoffeffizienz zum niedrigen Verbrauch bei. Um eine Vorstellung für die Größe der Triebwerke zu bekommen: Der Durchmesser eines XWB-Triebwerks ist so groß wie der Rumpfdurchmesser der Concorde!

Das niedrige Gewicht und die effizienten Triebwerke haben aber auch noch einen weiteren Vorteil: Es werden rund 50% weniger Lärm verursacht und die Geräusch-Emissionen können dadurch bis weit unter die vorgeschriebenen Grenzwerte reduziert werden.

Während der Führung konnte ich mir alle Details der neuen Kabine des Langstreckenjets ansehen. Das Design der Economy Class wurde mit dem German Design Award 2018 als Exzellentes Produktdesign ausgezeichnet. Wie die Jury befand, bietet das Design aus dem Hause PearsonLloyd den Passagieren mit ergonomisch geformten Polstern und den großzügigen Verstaumöglichkeiten für persönliche Gegenstände eine einzigartige Reiseumgebung.

Mit dem „Deutschen Lichtdesign-Preis“ wurde die Beleuchtung der Kabine ausgezeichnet. Erstmals nimmt sich ein Passagierflugzeug den Verlauf des Tageslichts zum Vorbild: Mit Hilfe des richtigen Lichts zur richtigen Zeit wird aktiv der Biorhythmus unterstützt. Warmes Licht wird zur Entspannung in den Ruhephasen eingesetzt, kühle Farbtöne dienen der Aktivierung. Insgesamt 24 verschiedene Lichtvarianten setzt das System des Ingenieurbüros Kardoff aus Berlin ein.

Eine weitere Neuerung ist der angenehme Kabinendruck: Während in ähnlichen Flugzeugen auf Reiseflughöhe ein Druck vergleichbar mit dem auf 2.400m Höhe herrscht, kann durch die besondere Konstruktion der A350-900 der Kabinendruck auf das Niveau von rund 1.800 Metern gesenkt werden – dadurch kommt man noch entspannter am Zielort an.

Wie Bettina Rittberger bei der Führung erwähnte, ist in der D-AIXJ (das ist die Kennung der Maschine) erstmals auch ein neues Abfall- und Abwassersystem verbaut. Während bisher übriggebliebene Getränke einfach im Bordmüll entsorgt werden mussten, gibt es nun Vorrichtungen mit denen die Flüssigkeiten getrennt werden und in die Abwassertanks gepumpt werden können.

Übrigens war ich noch nie zuvor in einem so neuen Flugzeug: Nur sechs Flugstunden hat die Maschine bisher geleistet – es roch sogar noch nach „Neuwagen“.

Hier kommt eine kleine Galerie von der exklusiven Tour durch den nagelneuen Flieger:

Großzügige Sitze in der Business Class.
Die Stupsnase und die Waschbärenmaske: Charakteristika der A350-900.
Großer Andrang bei den öffentlichen Führungen.
Die Premium Economy Class.
Viel Beinfreiheit.
Aerodynamik par Excellence: Die Winglets der A350.
Ein kurzer Blick ins Cockpit durfte natürlich auch nicht fehlen.
Economy Class der neuen A350-900.
Die Triebwerke sind so groß, dass der Rumpf der Concorde hineinpassen würde!
Economy Class der neuen A350-900.
Willkommen an Bord - alles was vom Gelb außen am Flieger übrig geblieben ist.
Winglets an der A350-900.

Nach diesem tollen Rundgang kann ich es kaum erwarten im August mit einer Lufthansa A350-900 von Vancouver zurück nach München zu fliegen.

Hightech und Oldtimer auf einer Ebene

Die A350-900 ist das modernste Verkehrsflugzeug, das man derzeit in München sehen kann. Doch an diesem Wochenende gab es auf dem offenen Vorfeld auch viele Klassiker zu sehen. Und das beschränkt sich nicht nur auf Flugzeuge, sondern erstreckt sich auch auf andere Fahrzeuge: Feuerwehrautos, Räumfahrzeuge und Containerschlepper.

Ohne sie geht im Winter gar nichts am Airport.
Enteiser - dieses Mal außer Dienst.
Wem es mit dem Laufen oder Einsteigen nicht so leicht fällt, der kann auf die Hilfe des Mobility-Service bauen.
Vorfeldfahrzeug aus München-Riem.
Schneller als mit der Hand einzualden geht es mit den Containerfahrzeugen - meistens jedenfalls.
Ein Tankwagen, der zur Betankung der durstigen Flugzeuge dient.
Hoffentlich kommen sie nicht zum Einsatz: Die Feuerwehrfahrzeuge.
Enteisungsmitteltank.
So werden die Gepäckstücke und Fracht zum Flugzeug gebracht.
Wem es mit dem Laufen oder Einsteigen nicht so leicht fällt, der kann auf die Hilfe des Mobility-Service bauen.
Wenn es mal etwas mehr Schnee ist...
Historische Fahrzeuge - sogar noch aus Zeiten in denen der Flughafen in Riem war.

Bei den Containerfahrzeugen gab es ein „Übungsflugzeug“, an dem kleine und größere Gäste des Festivals ihr Geschick beim Containerladen beweisen konnten.

Das eine oder andere historische Flugzeug hat dann dazu eingeladen sich in die Anfänge der Luftfahrt zurückzuversetzen und die Phantasie scheifen zu lassen. Von der Transportmaschine Antonov An-2 über die Messerschmidt Me163 bishin zur North American B-25J „Mitchell“ konnten Flugzeugliebhaber zahlreiche alte Schätze bewundern.

Die North American B-25J "Mitchell"
North American T-28C Trojan.
Boeing N2S-3 Stearman.
Motor der North American T-28C Trojan.
Transportflugzeug Antonov An-2

Jahrmarktstimmung im Besucherpark

Nachdem ich mir die Schönheiten auf dem Vorfeld angeschaut habe, bin ich zurück zum Festivalgelände gelaufen und habe mich dort noch kurz umgesehen. Für Familien mit Kindern war dort Einiges geboten: Karussells (ohne Eintritt!), ein großes Spielzelt und Artisten. Wer dann mal entspannen wollte, konnte entweder im Biergarten, bei Tante Ju’s Imbiss oder im Festzelt Platz nehmen oder sich bei einer Rundfahrt über das Flughafengelände im klimatisierten Bus zurücklehnen.

Karussell mit freiem Eintritt.
Auch die kleinen Flieger bekamen eine große Plattform.
Der Radiosender Bayern3 hat die Family & Music Days präsentiert.
Das Festivalgelände im Besucherpark.
Feuerkünstler "Mad Hias".

Auf der nächsten Seite könnt ihr lesen, wie der Abend mit den beiden Topacts Tom Walker und Felix Jaehn so war. Es gibt auch dort wieder viele Bilder. 🙂

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