Mitte Oktober hatte ich ein paar Tage frei und so stellte sich die Frage „Was tun mit der Freizeit?“. Einfach nur zuhause herumlümmeln kam nicht in Frage, also habe ich mich kurzerhand dazu entschieden ins Rißtal zum großen Ahronboden zu fahren.
Etwas mehr als 2,5h dauerte die Fahrt von Freising bis ans Ende der Straße im Rißtal. Ab Hinterriß ist diese übrigens mautpflichtig (4,50€ pro PKW; Preise sind hier zu finden). Natürlich kann man ab Hinterriß auch bis zum Ahornboden wandern. Für meinen Tagesauflug, der Dank des üblichen Münchner Verkehrs erst gegen Mittag so richtig begann, habe ich mich jedoch für die bequeme Variante entschieden.
Je weiter ich Richtung Eng, so heißt das Dorf am Ende der Straße, gekommen bin, desto größer wurde meine Vorfreude auf die tolle Laubfärbung der Ahornbäume. Übrigens ist das österreichische Dorf quasi eine Exklave, da die einzige Straßenverbindung aus Nord ausschließlich aus Deutschland angefahren werden kann.
Zuhause habe ich vorab schon gecheckt wie es mit der Laubfärbung aussieht. Das geht ganz komfortabel über diese Website. Es gibt auch eine Livecam vom Hotel, die ich jedoch erst nach meinem Ausflug gefunden habe. Die Informationen werden in unregelmäßigen Abständen aktualisiert und die Angaben, die ich hatte ließen auf tolle Bedingungen hoffen. Doch es sollte anders kommen…
Schon auf etwa halbem Weg sahen die Ahornhaine nicht wie in meinen Vorstellungen aus, sondern eher wie nach einem Waldbrand. Keine Sorge: Gebrannt hat es nicht, aber es war weit und breit nicht ein einziges Laubblatt mehr an den dunkelstämmigen Bäumen zu finden. Wie mir eine Urlauberin später mitteilte, gab es wohl am Tag vorher heftigen Föhn, der alles Laub verblasen hat. Ärgerlich! Aber so ist das mit der Natur eben.
Etwas geknickt war ich ja schon, aber ich habe mir das tolle Kaiserwetter nicht verderben lassen und habe eine kleine Wanderung im Talboden unternommen. Irgendwie sahen die kahlen Ahornbäume ja doch auch imposant aus. Nach einer Weile habe ich eine schöne Stelle auf einer Bergwiese in der Nachmittagssonne gefunden, wo ich einfach mal Fünfe gerade sein ließ. Zum Abschluss des Tages habe ich dann noch einen Geocache gefunden und habe mich dann wieder auf den Weg nach Hause gemacht – natürlich mit kostenfreiem Parkplatz auf der A8.
Am Rückweg liegt außerdem noch ein anderes Highlight: Der Sylvensteinsee. Er reguliert den Pegel für die Isar und dient so als großer Wasserspeicher und Hochwasserschutz für das Oberland. Für seinen Bau wurde damals der Ort Fall entsiedelt und geflutet. Unten habe ich ein Foto vom Sylvensteinsee angefügt.
Im nächsten Jahr werde ich mit Sicherheit wieder kommen. Dann hoffentlich zur richtigen Zeit und vielleicht für mindestens zwei Tage, damit man die Gegend auch schön erwandern kann. Eine Empfehlung spreche ich für den Ahornboden trotz fehlenden Laubs aus, da es landschaftlich sehr reizvoll ist und mich auch ein bisschen an den Yosemite Nationalpark in Kalifornien erinnert.